St. Martin 15: Nächstenliebe und Gottesdienst


Martinus und ein Diakon – Aufgabe und Wert der liturgischen Kleidung
Der Biograf von Martinus berichtet, dass ein Bettler vor der Bischofskirche stand und den Diakon, der für die Armenfürsorge verantwortlich war, um etwas zum Anziehen bat. Der Diakon ging zu Martinus und bat ihn, um eine Entscheidung, was er dem Bettler geben sollte. Martinus sagte, er sollte ein gutes Untergewand für die Messgewänder (Albe) holen und dem Bettler geben. Als der Diakon die Kleidungsstücke begutachtete, fand er, dass das abgetragene und älteste Gewand für den Bettler genügen wurde. Er nahm es und gab es dem Mann vor der Kirchentür.
Am Abend feierte Bischof Martinus den Gottesdienst. Viele waren verwundert und der Diakon völlig erschrocken, als sie ihren Bischof sahen. Martinus trug das alte und unansehliche Untergewand des Bettlers. Er war dem Diakon gefolgt und hatte dem Bettler das gute Untergewand gegeben; das schlechte hatte er wieder mitgenommen.