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Martinsweg am Mittelrhein

St. Martin 14: Ein Bischof als Außenseiter

Fensterbild Bischof Martin gegen weitere Bischöfe
Datum:
4. Nov. 2017
Von:
Volker Collinet
Fensterbild Bischof Martin gegen weitere Bischöfe

Martinus als unbequemer Kollege im Bischofsamt

Martinus wusste, warum er das Bischofsamt zunächst nicht annehmen wollte. Die meisten seiner Mitbischöfe lebten vor allem ihre römische Beamtenkarriere. Sie waren eher darauf bedacht, ihre Stellung als hoher Staatsbeamter zu sichern und auszubauen. Seelsorgliche Fragen und Einsatz für den christlichen Glauben beschäftigten sie weniger. Deshalb gab es auch eine große Zahl von Bischöfen, die in den Glaubensstreitigkeiten dieser Zeit vor allem darauf achteten, mit dem Kaiserhaus bzw. den einflussreichen Kreisen nicht in Konflikt zu geraten.

Martinus war es gewohnt, für seinen Glauben zu kämpfen. Er hatte seinen Standpunkt gefunden und war von seinem Lehrer Hilarius von Poitiers theologisch gut ausgebildet worden. Schon als Soldat hatte er eine Ausbildung als Führungsperson erhalten. Er war der Sohn eines noch höheren Beamten (Militärtribun) und besaß eine natürliche Autorität, die von sich aus Respekt einforderte und ausstrahlte.

Viele seiner Kollegen im Bischofsamt waren daher ihm gegenüber zurückhaltend, teilweise auch neidisch. Sie fanden jedoch nur äußerliche Angriffspunkte, die sie gegen ihn vorbrachten. Das war zunächst seine Aufgabenteilung als Vorsteher einer Mönchsgemeinschaft und das Amt des Bischofs. Dann störten sie sich an seiner einfachen Kleidung und an seinem einfachen Auftreten als Bischof. Manche standen Martinus feindlich gegenüber, weil er eine andere Glaubensauffassung hatte als sie.