St. Martin 13: Bischof und Seelsorger für die Menschen im ländlichen Raum


Martinus gründete Landpfarreien, ließ dort Kirchen bauen und beauftragte eigene Priester für die Seelsorge auf dem Land.
Martinus traf auch als Bischof von Tours viele richtungsweisende Entscheidungen.
In seiner Zeit waren die christlichen Kirchen und Amtsträger fast ausschließlich in den Städten. Die Christen, die auf dem Land lebten, mussten den Weg in die Städte gehen, um Gottesdienste zu feiern, Sakramente zu empfangen oder kirchliche Unterstützung zu erhalten (Caritas, Diakonie). Deshalb war eine Ausbreitung des damals neuen christlichen Glaubens auf dem Land viel schwieriger als in den Städten.
Martinus nutzte seine Erfahrungen als Exorzist und ging bei der Glaubensverkündigung im Umland von Tours in zwei Schritten vor.
Zunächst setzte er als Exorzist seine Gabe ein, Gottes Macht erfahrbar werden zu lassen. Er suchte Machtproben zwischen Gott und den alten römischen oder keltischen Gottheiten. Nach einer Vorbereitung durch Gebet und die Bitte um Gottes Heiligen Geist schritt er dann unter Lebensgefahr zur Tat. Er fällte heilige Bäume und stürzte Götterstatuen. Die Wirkung war beeindruckend für alle. Sie fragten nach dem mächtigen Gott des Martinus, der stärker als ihre Götter war.
In einem weiteren Schritt kümmerte sich Martinus um eine zuverlässige und ortsnahe seelsorgliche Begleitung der neu gewonnen Christen auf dem Land. Er gründete Landpfarreien mit eigenen Kirchen und Seelsorgern (Pfarrern), die zentral lagen und für alle aus dem Umland gut erreichbar waren. So wurden die neuen Christen in ihrem Glauben durch Belehrung, Feier der Sakramente und auch aktive Armenfürsorge gestärkt. Martinus war als Bischof die verbindende und respektierte Führungsperson für alle Christen im Gebiet von Tours und der Umgebung.