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Samstag, 6.1.2018

3. geführte Wegetappe

(mit Regen und Hochwasser von Leutesdorf nach Niederbieber)

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Bilder: (c) Elisabeth Bußmann (1.2.4), Thomas Müller (3), Volker Collinet (5) / Bericht: Volker Collinet

Die Pilgertour am 6. Januar begann in der Leutesdorfer Pfarrkirche St. Laurentius. Rund zwanzig Pilger trafen sich an der Krippe, wo die heilgen drei Könige dem Christkind ihre Gaben brachten. Sie waren neben den Hirten die ersten Pilger, die Jesus gesucht hatten. Der Stern leuchtete ihnen vor Augen und auch im Herzen.

Die alte Legende vom sogenannten Vierten König begleitete die Martinspilger auf ihrem weiteren Weg. Die einzelnen Abschnitte der Geschichte waren Gedanken-Impulse an den einzelnen Stationen unterwegs.

Ein grauer und regnerischer Januartag konnte die Zuversicht in der Gruppe nicht trüben.

Es ging zunächst entlang der Bundesstraße bis zum Feldkirchener Ortsteil Fahr. Dort stand das Rhein-Hochwasser im unteren Ortsteil. Auf unsere Frage an die Bewohner, wo wir denn durch kämen zur Feldkirche, meinten sie: "Durch die kleinen Gassen durch". Ein unerwarteter und etwas abenteuerlicher Zickzack-Lauf begann. Pilgerkreuz und alle Pilger kamen jedoch unversehrt auf der Fahrer Straße an.

Da einige aus der Gruppe die katholische Kirche St. Michael in der Fahrer Straße noch nicht von innen gesehen hatten, nutzten sie diese Gelegenheit.

Nach einer kurzen Besichtigung kam nach wenigen Minuten die evangelische Feldkirche in Sicht. An der Gerichtslinde gab es einen geistlichen Impuls und eine Führung in der Feldkirche. Dabei erfuhren die Pilger, dass die Kirche vor der Reformation eine Martinskirche war und als Mittelpunktkirche für die umliegenden Orte genutzt wurde.

Der Heilige Martin hatte als Bischof von Tours diese Form von Landseelsorge mit eingeführt. Die Christen im ländlichen Raum erhielten eigene Landkirchen und mussten nicht mehr so weite Wege gehen (in die großen Städte), um Gottesdienste, Taufen oder Hochzeiten zu feiern. Diese Kirchen erhielten eigene Priester als Seelsorger vor Ort.

Auf dem Weg nach Segendorf kam die Pilgergruppe auf einen Weg am Rand von Irlich.

Ein Autofahrer hielt an, als er die Gruppe sah und sagte: "Betet auch für mich!" Diese Bitte veranlasste zu einem besonders inbrünstigen Gebet. Pilgern ist auch eine Gehen und Bitten für andere. Diese Lektion hatte uns der gläubige Autofahrer für unser weiteres Pilgern gegeben.

In Segendorf ging es entlang der stark strömenden Wied zur Brücke, die zur evangelischen Kirche in Niederbieber führte. Die Naturgewalt des Wasser beeeindrucke alle und ließ jeden die Kräfte erkennen, denen der Mensch nicht immer gewachsen ist.

Der Abschluss-Impuls berichtete vom Vierten König, der Jesus, den neu geborenen König, mit dem ganzen Einsatz seines Lebens und seines Vermögens gesucht hatte. Er sah ihn am Kreuz hängen und spürte dennoch die strahlende Kraft des Sterns in seinem Herzen, die von diesem Jesus-König am Kreuz ausging. Er war zwar später als die anderen Könige gekommen (nicht an die Krippe), aber er war nicht zu spät gekommen. So konnte er auf andere Art und Weise einen Trost und Kraft aus der Christus-Begegnung gewinnen - und daraus seinen weiteren Lebensweg gehen.

Mit einem Pilger-Segen endete die Pilgertour am Dreikönigstag 2018, und bereichert ging jeder den eigenen Weg nach Hause.

 

Einen weiteren Bericht (von Frau Doebbeler) finden Sie auf der Seite "Lebendiges Neuwied": hier