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Rheinbrohl

Katholische Pfarrkirche St. Suitbert

Die Kirche wurde in den Jahren 1852 bis 1856 vom damaligen Kölner Dombaumeister Vincenz
Statz (* 9. April 1819 in Köln, † 21. August 1898 in Köln) erbaut, dessen Hauptwerk der Neue Dom zu Linz in Oberösterreich ist.

Die Rheinbrohler Pfarrkirche, über welche König Friedrich Wilhelm IV. der Überlieferung nach bei einer Rheinreise ausrief „Was steht denn dort für ein Dom?“ ist im neugotischen Stil erbaut und stand als Modell für diesen Baustil in den 1980er Jahren im Louvre von Paris. Hierzu muss man anmerken, dass der Bauherr Vincenz Statz zu den bedeutendsten und einflussreichsten Vertreter der Neugotik im Rheinland zählte.

Die große Kreuzigungsgruppe im Außenbereich ist von Pater August Nierling, der nach dem Zweiten Weltkrieg nach Rheinbrohl kam. Hier erschuf er viele Figuren aus Ton, die bei der Firma Mannesmann in Bad Hönningen gebrannt wurden.

Die Figuren des großen Hochkreuzes im Außenbereich wurden 1946 hergestellt und an Kirmessonntag des gleichen Jahres eingeweiht. Das Kreuz wurde bei der ortsansässigen Firma Hilgers gefertigt. Damals war es für den Altarraum vorgesehen, da der Hochaltar nach dem Krieg zerstört war. Allerdings taten sich die Gläubigen der Gemeinde mit dem gewaltigen Kreuz im Altarraum sehr schwer und so wurde dieses 1954 bei einer großen Kirchenrenovierung wieder entfernt und seit dem steht es nun im Außenbereich der Kirche nahe dem Eingang zum linken Querschiff.

Die Rheinbrohler Pfarrgemeinde steht als einzige im Bistum Trier unter dem Patrozinium des Heiligen Suitbertus (*um 637, † 713), der als angelsächsischer Missionar mit Willibrord zum Festland und hier in das Gebiet des heutigen Deutschlands kam. Ein Kloster gründete er in Kaiserswerth, einem heutigen Stadtteil von Düsseldorf, und soll selbst in Rheinbrohl vor Ort gewesen sein. In Kaiserswerth befindet sich auch der Schrein des Heiligen, welcher oftmals aufgrund seiner reichen Ausführung mit dem der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom verglichen wird. In Rheinbrohl besaß das Kaiserswerther Stift einen eigenen Hof, das Patronatsrecht und das Recht auf den "nassen Zehnt". Konkret bedeuten diese Rechte, dass der Stiftsdechant als Pfarrherr der Rheinbrohler Sankt Suitbert-Kirche einen Kaiserswerther Kanoniker zum Seelsorger in Rheinbrohl bestellte und das Kaiserswerther Stiftskapitel den zehnten Teil allen Weines aus dem Rheinbrohler Pfarrsprengel erhielt.

Text Andreas Kossmann

Fotos: © Thomas Müller